Willkommen in der Trance
Viele denken bei dem Begriff „Trance“ direkt an eine typische Hypnose-Show. Da beißt dann der junge Mann voller Lust in eine Zitrone, weil der Hypnotiseur vorher glaubhaft versichert hat, dass es sich um einen Apfel handelt. Und die ältere Dame macht sich herrlich zum Affen, weil sie die Laute eines eben solchen nachahmt und sich unter den Armen kratzend über die Bühne hüpft. Dabei handelt es sich um eine Bühnenhypnose und das hat wirklich ganz und gar nichts mit dem Trance-Zustand zu tun, über den ich heute mit Dir sprechen möchte.
Aber was ist eine Trance eigentlich? Trance ist ein Sammelbegriff für veränderte Bewusstseinszustände. Geprägt ist dieser Zustand durch eine hoch fokussierte Konzentration auf einen Vorgang bei gleichzeitiger, sehr tiefer Entspannung und einer Ausschaltung des logisch-reflektierenden Verstandes.
Wir alle sind täglich mehrmals in Trance. Bist du zum Beispiel schon mal mit dem Auto gefahren und konntest dich nicht mehr aktiv an den letzten zurückgelegten Kilometer erinnern? Oder bist Dir nicht mehr 100%-ig sicher, ob die Ampel vorhin an der Kreuzung auch wirklich grün war? Willkommen in der Trance. Hast Du beim Arbeiten schon mal die Zeit aus dem Blick verloren und warst völlig überrascht, wie viel Zeit in der Zwischenzeit vergangen war, wenn Du dann doch wieder auf die Uhr geschaut hast? Willkommen in der Trance.
Für die letztgenannte Art der Trance möchte ich dir heute zwei Tools vorstellen, die Dir dabei helfen in diesen tranceartigen Zustand zu kommen bzw. darin zu verweilen. Manche reden auch vom „Flow“, wenn sie sich völlig vertieft und fokussiert mit einer Aufgabe beschäftigen. Wir vergessen alles um uns herum, sind in Gedanken nur noch bei dieser Aufgabe, erledigen sie voller Elan und haben danach das Gefühl, dass wir unglaublich viel gearbeitet haben. Kennst Du diesen Zustand?
Ich nutze derzeit zwei Apps bzw. Tools, die mir dabei helfen in den „Flow“ zu kommen:
Brain.fm
Brain.fm setzt auf eine künstliche Intelligenz, die für die jeweilige Aufgabe passende Tonfolgen zusammenmischt. Dabei nutzen die Betreiber – laut eigener Aussage – neurowissenschaftliche Erkenntnisse, laut deren Tonfolgen in bestimmten Frequenzbereichen die Konzentration (oder auch Entspannung) fördern soll. Brain.fm kann kostenlos getestet werden, danach werden 7,99 € pro Monat für das Abo fällig. Meldet man sich auf Brain.fm an, kann man auswählen welche „Musik“ man gerne hören möchte. Zur Auswahl stehen „Focus“, „Mediate“, „Sleep“, „Nap“ und „Relax“. Danach kann man noch entscheiden, wie lange die Tonfolgen abgespielt werden sollen. Dringend empfohlen wird eine Nutzung mit dem Headset, da dann die Wirkung (noch) besser entfaltet werden soll.
Ich nutze – wie gesagt – Brain.fm das ein oder andere Mal und kann es tatsächlich empfehlen. Bei mir funktioniert’s und es gelingt mir mit Hilfe von Brain.fm mich zu fokussieren und im „Flow“ zu bleiben.
Coffitivity
Wem Brain.fm ein wenig zu esoterisch oder unheimlich sein sollte, der kann sich Coffitivity ansehen. Die App macht tatsächlich nichts anderes als dass sie die Hintergrundgeräusche von Cafés in einer Endlosschleife abspielt. In der freien Variante kann man zwischen „Morning Murmur“, „Lunchtime Lounge“ und „University Undertones“ auswählen. Es handelt sich dabei um ein Stimmen- und Geräuschgewirr, einzelne Gesprächsfetzen sind nicht heraus zuerkennen.
Klar kann man auch in ein echtes Café gehen, um einen ähnlichen Effekt zu erhalten. Die Kombination aus den Geräuschen des Cafés und der gewohnten Arbeitsumgebung sorgen aber meiner Meinung nach für einen besseren Fokus.
Natürlich sind beide Apps nicht immer uneingeschränkt zu empfehlen. Ich habe festgestellt, dass mir keine der beiden bei sehr anspruchsvollen Arbeiten wie z. B. das erarbeiten von Konzepten oder die erstmalige Aufbereitung von neuen Themen helfen kann. Dabei fühle ich mich viel zu sehr abgelenkt. Für Routinearbeiten oder weniger anspruchsvolle Themen spreche ich aber für beide Tools meine uneingeschränkte Empfehlung aus.
Kanntest du Brain.fm oder Coffitivity schon oder nutzt eine der beiden vielleicht sogar schon? Ich bin gespannt auf Deine Erfahrungsberichte!