Rollen-Management
Jeder von uns lebt in seinem privaten und beruflichen Dasein in verschiedenen Rollen. Das bedeutet, dass wir uns in einer rollenspezifischen Art und Weise auf die Menschen in unserem privaten und beruflichen Umfeld beziehen.
Aber wieso ist das wichtig?
Weil es wichtig ist, sich dessen bewusst zu sein. Wir sollten in der Lage sein, unsere aktuelle Rolle zu kennen, zwischen den Rollen hin- und herzuwechseln und Mangel oder Überfluss von einzelnen Rollen zu erkennen. Wenn alle Rollen vertreten und im Gleichgewicht sind und gelebt werden, sind wir selbst im Gleichgewicht.
Jeder braucht zum Beispiel ein Maß an privatem „Ich“, auch und gerade in einer glücklichen Partnerschaft. Ein zuviel an Individualität kann allerdings die Mann-Frau-Beziehung destabilisieren.
Oder ein Beispiel aus dem Unternehmen: Unternehmen sind hierarchisch aufgebaut und ein Chef trägt die Verantwortung für seine Mitarbeiter. Übt der Chef diese Rollenverantwortung nicht aus, ist der Mitarbeiter evtl. orientierungslos. Trägt der Chef das gleiche Verhalten allerdings in die Partnerschaft, ist unter Umständen sein privates Glück gefährdet.
Bei dem folgenden Modell handelt es sich um das 5-Rollen-Modell von Gundl Kutschera, einer österreichisches Soziologin, Gesundheitspsychologin und klinische Psychologin, Psychotherapeutin, Lehrcouch, Lehrsupervisorin und Autorin.
Individuum
In dieser Rolle sind wir in Resonanz mit uns selbst, wissen was wir brauchen und haben ein gutes Gefühl für uns selbst. In einer Beziehung fühlen wir uns frei und geborgen. In betrieblichen Aufgaben empfinden wir Freude, unser Potential und unsere Fähigkeiten auszuleben.
Frau/Mann
Wenn wir diese Rolle leben, leben wir in Resonanz mit unserer Männlichkeit bzw. Weiblichkeit. Wir fühlen uns attraktiv und schön. In einer Beziehung bewahren und verfeinern wir das Gefühl des Verliebtseins. Bei Aufgaben in der Firma bereichern sich Frauen und Männer gegenseitig mit ihren speziellen Fertigkeiten, statt das Anderssein zu bekämpfen.
Hierarchie
In dieser Rolle leben wir die Balance zwischen Geben und Nehmen. Einersatz bekennen wir uns zur Verantwortung, lassen uns andererseits aber auch gerne verwöhnen. In den privaten Beziehungen sorgen wir füreinander und nehmen gegenseitige Unterstützung gerne an. Im beruflichen Kontext lassen wir uns gerne führen, übernehmen aber auch Verantwortung und bieten anderen unsere Hilfe gerne an.
Gleichwertiges Miteinander – Spielen
In dieser Rolle bewahren wir uns die Neugier und den Entdeckungsdrang unserer Kindheit. Im Privaten sind wir ausgelassen und fröhlich, im beruflichen sind wir ein gleichwertiges Mitglied in einem Team.
Umfeld
In dieser Rolle leben wir in Resonanz mit unserem sozialen Umfeld und der Natur. Wir sind in das soziale Netz unseres Umfeldes eingebunden (Freunde, Bekannte, Verwandte, etc.), im beruflichen erleben wir uns als ein Teil eines großen Ganzen.